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MoCom: Motion Comics als Erinnerungs­arbeit

Stiftung Gedenkstätten Sachsen-Anhalt / Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn
Förderzeitraum 2021-2023

Motion Comics: Geschichte(n) der deutschen Teilung mal anders erzählt! Junge Menschen sammelten Erinnerungen, verfassten Manuskripte und entwickelten gemeinsam mit Künstler:innen und dem MoCom-Team vier Motion Comics und pädagogische Begleitmaterialien. Beides wird in der (außer)schulischen Bildungsarbeit eingesetzt und steht kostenlos zur Verfügung.

Projekt Social Media

Im MoCom-Projekt entstanden vier Motion Comics zum Thema der deutschen Teilung. Motion Comics sind eine Mischung aus Comic und Zeichentrick – die Comicbilder sind animiert und vertont. Dafür sammelten bundesweit junge Menschen Erinnerungen an die innerdeutsche Grenze, die DDR-Diktatur – und zu anderen Grenzen, die bis heute Einfluss auf das Leben vieler Menschen in Deutschland haben. In vier Projektgruppen widmeten sie sich jeweils einem Oberthema: „Grenzübertritte“, „Flucht und Ausreise“, „Geteilte Geschichte(n)“, „Ankommen in der Fremde“. Sie entwickelten aus den gesammelten Materialien Manuskripte für die Motion Comics. Das Projekt nutzte einen kollaborativen und partizipativem Ansatz: Die jungen Menschen arbeiteten während des jeweils 10-monatigen Recherche- und Produktionsprozesses mit Künstler:innen, Historiker:innen, Anthropolog:innen und Zeitzeug:innen zusammen. Alle Beteiligten trafen sich regelmäßig online für ihre Arbeitstreffen sowie mindestens zweimal pro Projektzyklus - für den Auftakt- und Premierenworkshop an der Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn - in Präsenz. Die Jugendlichen waren im gesamten Produktionsprozess nicht nur als zentrale Verfasser:innen der zu erzählenden Geschichten aktiv, sondern auch als Peer-to-Peer-Promoter:innen: Im MoCom Projekt gestalteten junge Menschen Lernmaterialien für junge Menschen! Die entstandenen Skripte übersetzten professionelle Künstler:innen dann in Bilder und Animationen. Jeder etwa 10-minütige Motion Comic stellt zwei Geschichten gegenüber. Dabei nehmen sie auch Perspektiven in den Blick, die bei der Behandlung der deutschen Teilungsgeschichte oftmals außen vor bleiben und erzählen zum Beispiel Geschichten von Menschen mit einer Herkunft jenseits der europäischen Grenzen. 

Zudem existiert zu jedem Motion Comic pädagogisches Begleitmaterial. Dieses enthält Hinweise für den Einsatz in der schulischen und außerschulischen Bildung sowie durch die Teilnehmenden geschriebene Texte. Die Begleitmaterialien vertiefen das jeweilige Thema. Sowohl die deutsche und englische Version der Motion Comics als auch das pädagogische Begleitmaterial stehen auf der Projektwebseite kostenlos zur Verfügung. Über die Projektlaufzeit hinaus ruft die Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn mit "Mach weiter!" junge Menschen dazu auf, sich selbst kreativ mit der Geschichte der deutschen Teilung, mit anderen Grenzziehungen und Erfahrungen von Flucht und Migration zu beschäftigen. Eingereichte Beiträge, beispielsweise in Form von Bildern, Comics und Geschichten, werden auf der Projektwebsite veröffentlicht.

Screenshots von vier Motion Comics.
© Stiftung Gedenkstätten Sachsen-Anhalt / Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn

Ich habe im MoCom-Projekt viel Nützliches und viel über die Geschichte Deutschlands gelernt: Wie man Menschen interviewt, die Erfahrungen der Menschen in der Vergangenheit und deren Umsetzung in Animationen – und mein erster Besuch in Marienborn. Für mich war dieses Projekt eine neue Erfahrung in Deutschland und wir hatten eine starke Teamarbeit. 

Madina Haidari über ihre Projektteilnahme und die Produktion von „Grenzübertritte“

Highlight des Projekts

Es ist sehr berührend und bestärkend zum ersten Mal den Rohschnitt eines Motion Comics zu sehen. Plötzlich wird Geschichte lebendig - nachdem die Geschichten Schritt für Schritt mehr Gestalt annahmen: durch Worte, Zeichnungen, Ton und Bewegung. Es ist ein tolles Gefühl zu sehen, was man gemeinsam erschaffen kann, wie Jugendliche eine Geschichte entwickeln und Künstler:innen ihr ein Eigenleben verleihen.

4

Motion Comics

8

Geschichten

„Jugend erinnert“ hat jungen Menschen mit der Teilnahme am MoCom-Projekt ermöglicht, Teil einer kollaborativen Produktion und eines kreativen Schaffensprozesses zu sein. So können wir die Geschichte der deutschen Teilung einer Zielgruppe zugänglich machen, die diese nicht mehr miterlebt hat. Dies gelingt uns durch die Anpassung an Sehgewohnheiten aber auch durch das kreative Erzählen von Geschichten, die einer diversen Gesellschaft entsprechen.

Stiftung Gedenkstätten Sachsen-Anhalt/Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn
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