Zusammen.HALT
Partizipatives Jugendprojekt mit der Frage nach individueller Freiheit und staatlichem Zwang zur gesellschaftlichen Geschlossenheit. Mit Methoden, wie Rollenspiel, Bürgerjournalismus, Mail Art, Slam oder einer App, begeben sich Jugendliche zusammen mit Zeitzeugen auf die gemein-same Suche danach. Der Austausch auf internationaler Ebene mit Partnern aus Polen und Tschechien bringt zusätzlichen Erkenntnisgewinn.
In einem partizipativen Jugendprojekt der Kooperationspartner Gedenkstätte Bautzner Straße und Kultur Aktiv aus Dresden setzen sich Jugendliche und Zeitzeugen mit der Frage nach individueller Freiheit und staatlichem Zwang zur gesellschaftlichen Geschlossenheit auseinander: Wo beginnt die Grenze des Gemeinsamen, wo wird die Freiheit des Einzelnen eingeschränkt? Wie vermag unsere Demokratie diesem Wunsch gerecht zu werden, ohne an ihren eigenen Grundfesten zu rütteln, zu denen Pluralität und individuelle Freiheit gehören? Um für diese schwierige Gratwanderung zu sensibilisieren, lohnt sich ein kritischer Blick in die DDR-Geschichte, um vergleichend zu verstehen, wie damals versucht wurde, Zusammenhalt unter Zwang herzustellen. Gleichzeitig wird man dabei auch Freiräume entdecken, die etwa (Nischen-)Kultur oder Kirche für Gruppenbildungen und Opposition boten. In Kooperation mit weiteren Partnern aus Sachsen, Tschechien und Polen kommen innovative Methoden zum Einsatz - unter anderem Rollenspiel, Bürgerjournalismus, Mail Art, Slam oder eine App, die ausgewählte Projektergebnisse im Stadtraum verankert. Der Austausch auf internationaler Ebene über gesellschaftlichen Zusammenhalt in Diktaturen und Demokratien verspricht zusätzlichen Erkenntnisgewinn.
Highlight bei zusammen.HALT war die Begegnung von Jugendlichen aus Tschechien, Polen und Deutschland im Juni 2023 in Dresden. Wir hatten ein spannendes Programm mit Zeitzeugen, deren Geschichten und den damit verbundenen historischen Orten. Im gemeinsamen Austausch entstanden magische Momente des Vermittelns von erlebter Zeitgeschichte und der emotionalen Identifikation von jungen Menschen mit diesen teils sehr ergreifenden persönlichen Schicksalen. Zum Abschluss präsentierten wir bei einer Jugendfreiheitkonferenz und dem Offenen Rathaus zum 70. Jahrestag des Volksaufstands in der DDR am 17. Juni in Anwesenheit des sächsischen Ministerpräsidenten und des Oberbürgermeisters der Landeshauptstadt Dresden.
Das Projekt in Zahlen
250
Besucher
200
Workshop Teilnehmende
20
Zeitzeugen
3
Länder
„Jugend erinnert“ bedeutet für uns die Möglichkeit, Zeit und Mittel zu haben, die historische Vermittlung von DDR-Geschichte einmal stärker für die Zielgruppe von Jugendlichen und jungen Erwachsenen auszurichten, als es das Tagesgeschäft sonst zulässt. So konnten Workshops, Themen und Zeitzeugenauswahl an den Wünschen von jungen Menschen entwickelt werden, wel-che z.B. nach Migranten und homosexuell orientierten Menschen in der DDR fragten.