Ich sehe was, das du nicht siehst
Bilder vom Erwachsenwerden in zwei verschiedenen politischen Systemen
Das Lernangebot „Ich sehe was, das du nicht siehst“ stellt mehr als 300 Privatfotografien bereit, die das Aufwachsen der Dritten Generation Ostdeutschland sowie das Leben ihrer Familien in den letzten Jahren der DDR und in der Zeit der deutschen Wiedervereinigung dokumentieren. Ergänzt werden diese Fotografien durch spezifische Lehr- und Lernmittel, mit denen sie in Bildungssettings kontextualisiert und erforscht werden können.
Seit dem Jahr 2021 entwickelte ein durch Perspektive hoch 3 e. V. beauftragtes Projektteam einen Material- und Methodenpool, der eine kritische Auseinandersetzung mit der SED-Diktatur und ihren Folgen in der Bildungsarbeit des Freiwilligendienstes ermöglichen soll. Darin werden mehr als 300 Privatfotografien enthalten sein, die das Aufwachsen der so genannten Dritten Generation Ostdeutschland sowie das Leben ihrer Familien in den letzten Jahren der DDR und in der Zeit der deutschen Wiedervereinigung dokumentieren. Ergänzt werden diese Fotografien durch spezifische Lehr- und Lernmittel, mit denen sie in Bildungssettings kontextualisiert und erforscht werden können. Die finalen Fassungen der Bildungsmaterialien werden ab Dezember 2023 auf der Webseite www.zeitenwende-lernportal.de dauerhaft für eine freie Nutzung bereitgestellt. Bereits im Frühjahr 2023 wurden sie von zehn kooperierenden Bildungsträgern des Freiwilligendienstes bundesweit erprobt. Beratend begleitet wurde die Entwicklungsarbeit vom Leibnitz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam (ZZF).
In einem Video wurde mir eine Privatfotografie vorgestellt, die den Zeitzeugen Sandro als kleinen Jungen sowie seinen Vater und einen Soldaten zeigte. Die Erinnerungen, die Sandro heute mit diesem Foto verbindet, wurden von einem Sprecher vorgetragen und zusätzlich durch Zeichnungen visualisiert. Das war sehr unterhaltsam und machte ganz ohne didaktischen Überbau klar, wie militarisiert die späte DDR war und wie prägend das für Sandro blieb
Das Projekt in Zahlen
10
Zeitzeug:innen
300
private Fotografien
Das bedeutet "Jugend erinnert" für uns
Das Bundesförderprogramm „Jugend erinnert“ hat es uns ermöglicht, ein neues, wirklich interessantes Lehr- und Lernangebot an den Start zu bringen. Der verhältnismäßig lange Projektzeitraum und der zur Verfügung gestellte Finanzrahmen boten uns die nötigen Ressourcen, das zuvor entwickelte, durchaus ambitionierte Konzept vollständig zu realisieren und dabei auf unvorhergesehene Herausforderungen adäquat zu reagieren.
Nachdem wir die Menge der bereitgestellten Privatfotografien, immerhin mehr als 300, und die vielen transkribierten Interviewstunden zusammengetragen hatten, überfielen uns zunächst Zweifel, ob wir diese Materialfülle im Rahmen des Projektes tatsächlich würden didaktisch aufbereiten können. Inzwischen empfinden wir es als ein wahres Geschenk, dass uns die beteiligten Zeitzeug:innen einen Zugang zu diesen persönlichen Dokumenten gewährten und unserer Arbeit ihr Vertrauen schenkten.
Unser großer Dank für die umsichtige Unterstützung bei der Projektabwicklung sowie für die wertvolle Vernetzung und den regelmäßigen Wissenstransfer mit den anderen geförderten Akteur:innen gilt dem Team vom Projektbüro „Jugend erinnert“.